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Städtebau unter Salazar. Diktatorische Modernisierung des portugiesischen Imperiums 1926-1960

Book edited by Harald Bodenschatz and Max Welch Guerra. Authors: Christian von Oppen and others, 496 pages, about 600 illustrations, Berlin: DOM publishers, 2019

Harald Bodenschatz, Technische Universität Berlin, harald.bodenschatz@tu-berlin.de

Max Welch Guerra, Bauhaus-Universität Weimar, max.welch@uni-weimar.de

Christian von Oppen, Bauhaus-Universität Weimar, christian.von.oppen@uni-weimar.de

Am westlichen Rand Europas hielt sich über Jahrzehnte eine heute vergessene Diktatur: die Herrschaft Salazars in Portugal. Dieses Buch legt den ersten Gesamtüberblick über den Städtebau jener Diktatur vor. Das ist ein absolutes Novum im europäischen Raum, wo Portugal bislang nur wenig Aufmerksamkeit erhielt. Portugal liegt uns aber näher, als viele denken, die dortige Diktatur war keine einsame Insel am Rande Europas. Und Städtebau spielte eine zentrale Rolle auch für diese Diktatur. Salazars Portugal hat europäische Städtebaugeschichte mitgeschrieben. 

Das Buch spannt ein weites Spektrum auf: Es zeigt die konkreten Planungen und Projekte des diktatorischen Städtebaus in Portugal sowie ihre einzigartigen institutionellen Bedingungen; es verdeutlicht den Städtebau in den beiden großen Städten Lissabon und Porto, aber auch in den kleinen Städten und auf dem Lande. Und es thematisiert den Städtebau der beiden großen Kolonien in der Zeit der Diktatur: Angola und Moçambique. 

Die Auseinandersetzung mit den Diktaturen Europas erfordert, so die Botschaft des Buches, von Anfang an eine europäische Sichtweise, eine europäische Kooperation und eine europäische Interpretation. Das städtebauliche Erbe der Diktaturen Europas bewegt heute wieder Politik, Gesellschaft und Fachwelt.