Moderne in Afrika. Asmara – Die Konstruktion einer italienischen Kolonialstadt 1889-1941
Book by Vera Simone Bader, 288 pages, Berlin: Gebr. Mann Verlag, 2016
Harald Bodenschatz, Technische Universität Berlin, harald.bodenschatz@tu-berlin.de
„Asmara – Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne“ – mit dieser Botschaft betörte Ende 2006 eine Ausstellung im Deutschen Architekturzentrum in Berlin die deutsche Fachwelt. Das Baunetz schwärmte damals: „Piccola Roma in der Wüste: Eine Idealstadt der Moderne wird wieder entdeckt“. Fast zehn Jahre nach der Berliner Ausstellung legt Vera Simone Bader ein Buch vor, das hinter den mythisch aufgeladenen Schleier einer „Idealstadt der Moderne“ blickt. Sie zeigt, dass Asmara eine italienische Kolonialstadt (1889 bis 1941) war, die bereits früh entwickelt wurde, aber dann für den faschistische Überfall auf Äthiopien 1935 eine Schlüsselrolle spielte, in diesem Kontext radikal transformiert und als „Pforte“ des neuen Imperiums inszeniert wurde – nicht zuletzt durch eine bis heute faszinierende Architektur. Das Buch ist die leicht gekürzte Version einer Dissertation, die 2012 am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin eingereicht wurde.